Eine Woche Klettern, Deep-Water Soloing und Segeln mit der Mauna Loa. Geplanter Treffpunkt: Athen! Los, Flug buchen, hinterher, perfektes Fenster den Jungs auf der Loa ein paar Kletterseile mitzubringen... Mauna?
Die Mauna Loa ist in Poros statt wie geplant in Athen! Los, Fähre buchen, hinterher. Einer nach dem andern trudeln die begeisterten Segler und Kletterer ein und die Zusammenkunft ist komplett. Rein in die schöne Stube, Wassertankdeckel zu, griechischer Yoghurt und Ouzo kühl stellen, Oliven verstauen, Gangway rein, Leinen los, Anker lichten dund ab aufs Meer. In gekonnter Routine wird das Gross und die Genua gesetzt, dann festhalten und ab solls gehen.
Moment, irgend was fehlt. Genau, Wind. Aeolos entscheidet sich am Sonntag für ein angenehmes Lüftchen und drum steht doch eher Zurücklehnen, Entspannen und gemächlich der Küste entlang Schippern an. Perfekter Start in eine intensive Sail & Climb Woche.
Am ersten Abend ziehen wir uns in eine nahe gelegene Bucht zurück. Kaum ist der Anker gesetzt, die Ankeroliven und das Ankerbier genossen, kribbelt es unheimlich in den Füssen. Schnurstracks wird das Dingi von den Davids befreit. Mit Kletterschuhen und Badehose bewaffnet werden die nahegelegen Kletterspots über dem Wasser inspiziert und beklettert. Das Wunderbare an den Wänden sind die Strukturen, welche sich aus vielen übereinanderliegenden Gesteinsschichten bilden.
Der Einbruch der Dunkelheit lockt dann wieder alle zurück aufs Schiff. Einige kochen, einige revidieren eine Winsch, einige bädelen noch ein bisschen oder waschen die nassen Kletterschuhe aus. Die Crew findet sich für ein mega feines z'Nacht zusammen und so lebt man in die Nacht hinein.
Eigentlich würde man sich dann mal aufs Ohr hauen, wäre da gerade nicht dieser faszinierend klare Sternenhimmel mit dem anstehenden Meteorenschauer.
Das Spektakel dauert die ganze Nacht und mit diesem Klima entstehen Nachtlager eher auf als unter Deck. Verrückt!
Für den Rest der Woche zieht es auch andere, nicht nur Reto, den Freiluftschläfer, für die Nacht aufs Deck.
Am Montag verpennt der Wind den Wochenstart total. Daher übernimmt Mätthu, der Outdoorskipper, das Ruder und manövriert uns direkt ins Kyparissi Klettergebiet. Diese Wände, diese Felsen, diese Farben, diese Aussicht. Man kanns nicht lassen zwischen jeder Route dem Mätthu kurz auf die Schulter zu tätscheln und gleich wieder an die nächste Wand zu springen. Eine wahre Freude ist das. So sehr, dass man dem Gebiet gleich drei Besuche abstattet.
Bald ist die Crew eingespielt: Nicht vor dem letzten Sonnenstrahl wird den Tufas der Rücken gekehrt. Der Heimweg wird von einem lauten Grommeln begleitet, die Bäuche knurren im Einklang. Beim Passieren der duftenden Restaurantküchen fällt es schwer nicht gleich auf Duschen und Umziehen zu verzichten und sich direkt in die nächste Gartenbeiz zu setzen. Aber die Crew bleibt seriös. Auch wenn die Restaurants in den kleinen Küstendörfchen sehr légère daher kommen, man erscheint gepflegt.
Es ist schön zu sehen wie die Crew harmoniert und sich gemeinsam an jedem neuen Ereignis erfreut. Nach der zweiten Nacht am selben Ort solls weiter gehen Richtung Kalamata. Unter Motor stechen die mutigen Segler also erneut in die hohe See. Bald zieht aber der Fels erneut die Aufmerksamkeit auf sich. Kurzerhand wird beschlossen einen Stopp fürs Klettern einzulegen. Nach einer DWS (Deep-Water Soloing) Session zieht es die hungrigen Matrosen zurück aufs Boot. Kaum ist der erste Teller leer, steigt die Aufregung, zuerst in Retos, dann in allen Gesichtern. So ist die Freude riesig, als der Wind am Donnerstag, noch mit einem Gipfeli zwischen den Zähnen und schiefer Krawatte, völlig überstürzt am Mittag seine Schicht einstempfelt und sich ans Werk macht. Völlig entgegen den Prognosen und dem Bauchgefühl drückt es einen richtigen Bauch in die Genua und der Bug pflügt sich mit bis zu 9 Knoten durch das Ionische Meer. Das können nicht einmal die Delfine glauben und schwimmen gleich mit für ein Weilchen.
Auf zu den Ufern von Kalamata.
Nach anderthalb Tagen heftigem Segeln haben wir es geschafft. Wir sind in Elafonisos!
Ist ja klar, wenn man die halbe Woche vor Anker liegt und der Wind im Gegensatz zur Crew nicht ganz so seriös arbeitet reichts auch kaum bis nach Kalamata. Elafonisos bietet aber einen Hafen und einen Anschluss nach Athen für die temporäre Gesellschaft.
Halt Stopp, schon wieder heim, ach nöö. Da beneidet man die Mauna Loa mit ihren Captains schon ziemlich. Es war eine wunderbare Woche und wir wünschen euch noch alles Gute auf allen zukünftigen Abenteuern. Vielen Dank Reto und Mätthu!
Sonntag, DWS Bucht Idra
Montag, Kyparissi Bucht
Dienstag, Kyparissi Windmill
Mittwoch, Kyparissi Windmill
Donnerstag, Velanidia Fischerdorf
Freitag, Elafonisos