Auf unserer Probefahrt im Oktober haben wir eine ganze Liste an Punkten zusammengestellt, welche wir an unserer Mauna Loa gerne ändern würden. Darunter viele kleine Reparaturen, Verbesserungswünsche sowie eine lange Einkaufsliste.
Während den letzten beiden Monaten sind Matthias und ich jeweils mit zwei Helfern für zwei Wochenenden nach Lignano gefahren. Unser Ziel: So viel davon zu erledigen wie irgendwie möglich.
Lukas und Stijn nahmen den Punkt "Waschbecken vorne" in Angriff. Das Waschbecken im vorderen Bad lief nur schlecht ab. Klingt nach einem einfachen und schnell zu lösenden Problem. Von zu Hause hatte ich eine Drahtspirale mitgebracht um Verstopfungen aus dem Rohr zu entfernen. Nur leider konnten die beiden keine Verstopfung finden. Nach einer genaueren Analyse wurde das Problem im Entlüftungsschlauch lokalisiert. Dieser war komplett verstopft. Um ihn zu reinigen schraubten wir den Tankdeckel des Abwassertanks ab. Ca. 40 Schrauben mussten raus. Nachdem der Deckel aufgehebelt war, zeigte sich uns ein erschreckendes Bild. Fett, Seife und andere Stoffe hatten während den letzten 20 Jahren eine dicke, schwarze Schicht am Tankdeckel aufgebaut. Diese hatte einen Grossteil der Zuflüsse zugesetzt, darunter auch den Belüftungsschlauch. Mit Spachtel, Wassersauger und der Küchenbürste gingen Lukas und Stijn an die Arbeit. Nach kurzer Zeit glänzte der Tank so gut es eben ging. Leider stellten wir fest, dass sich ein paar Rostnester eingefressen hatten. Was nun? Einfach schliessen und "aus den Augen aus dem Sinn"? Nein, sicher nicht!
Beim nächsten Besuch waren wir ausgerüstet mit Winkelschleifer und Drahtbürste. Am Boden kniend oder liegend, mit Gehörschutz, Staubmaske und Schutzbrille ausgerüstet, verbrachten Tom und ich dieses Wochenende abwechslungsweise mit Schleifen. Die alte Farbe stellte sich allerdings als viel hartnäckiger heraus als ich erwartet hatte.
Irgendwie gefiel mir diese Arbeit. Sie hatte etwas Meditatives an sich: Schleifen, Dreck absaugen, Brille reinigen, damit man wieder was sah, schleifen...
Gegen Schluss tauschte ich den grossen Winkelschleifer gegen den kleinen Dremel aus, um auch noch die letzten Ecken und Kanten blank zu bekommen. Da kam ganz unerwartet Luca rein: "Es ist vier Uhr und wir brauchen dich für die Plane". Was? Schon Zeit zum Gehen? Ich hatte die Schleifarbeiten noch nicht beendet und wollte den Tank doch noch neu lackieren!
Ohne dass ich es bemerkt hatte, hatten Tom, Luca und Matthias das Deck gereinigt und begonnen die Winterplane zu montieren. Zuvor hatten wir gemeinsam die Segel abgeschlagen und für den Winter verstaut. Dabei hatten wir unerwarteten Besuch: Dietmar und Martina, unsere Voreigner, sowie Willi (unseren Vor-Voreigner, den wir bis anhin noch nicht kannten) kamen vorbei. Wir haben uns sehr über die Besucher gefreut!
Es war schliesslich fast 18 Uhr und schon dunkel, als wir uns endlich auf den Heimweg machten. Auf der Heimfahrt besprachen wir, was wir alles erreicht hatten: Die WLAN-Antenne montiert, die Lampen von Halogen auf LED umgebaut, das Vorsegel repariert und alle Segel für den Winter vorbereitet, den ersten Abwassertank fast komplett überarbeitet, Funkgerät eingebaut, noch ein paar Versuche gestartet die Heizung zu reparieren (bisher weiterhin ohne Erfolg, aber wir geben nicht auf!), den Abfluss der Dusche neu gemacht, die Lautsprecher im Cockpit zu tauschen versucht und Einiges mehr.
Gar nicht so schlecht für zwei Wochenenden.
Hier möchte ich gleich noch unseren Helfern danken: Lukas, Stijn, Luca und Tom haben ihre Wochenenden geopfert um uns zu helfen und dabei eine super Arbeit geleistet! Vielen Dank euch allen!