Anfang Juli zeigte Reto seiner Familie zum ersten Mal sein neues, schwimmendes Zuhause. Was ein mit Vaseline eingeriebener Dingi-Schlauch, ein schaukelnder Aussichtsplatz in über 20 Meter Höhe und eine Anakonda mit entspannten Familienferien rund um Korfu zu tun haben erzählen euch Peter und Joana:
Vom 27. Juni bis 4. Juli 2018 genossen wir, die Eltern und Schwester von Reto, Ferien auf der Mauna Loa. Joana hatte die Jacht schon früher in Lignano kurz besichtigt. Für die Eltern hingegen war es die erste Begegnung. Wir waren von der Mauna Loa mächtig beeindruckt. Natürlich waren wir auch froh zu sehen, wie fachkundig Reto uns in die ungewohnten Rollen der Crew-Mitglieder einwies.
Am ersten Tag gingen die Eltern Verpflegung einkaufen während die beiden Geschwister versuchten, den im oversize Gepäck mitgebrachten, neuen Dinghy-Schlauch schnell auf das alte Dinghy zu montieren. Diese Aufgabe erwies sich aber als besonders schwierig und zeitraubend. Am nächsten Tag ging die Schlauch-Bändigung weiter. Was in der Youtube-Anleitung leicht aussah, war trotz vereinten Kräften der ganzen Familie und des Gebrauchs von ausreichend Vaseline schwierig, wohl auch weil das Dinghy im Gegensatz zum Youtube-Exemplar vom jahrelangen Gebrauch gezeichnet und daher einiges widerspenstiger war. Als die Hülle endlich nach mehreren Fehlstarts in die Kufen eingezogen war, fehlten am Ende beidseitig ca. 15 cm Material. War der Schlauch, den die Crew aus den USA bestellen musste, der mit drei Monaten Verspätung eintraf und der Reto während der Anreise zum Obelix mit Hinkelstein werden liess, war genau dieser Schlauch etwa zu kurz?! Nein, nach erneuten Versuchen mit noch mehr Kraftaufwand schaffte es die Familie schliesslich doch noch, den Dinghy-Schlauch zu bändigen. Nur einige Schrauben, die sich in Rost aufgelöst hatten, mussten noch nachgekauft werden. Stolz drehten wir einige Runden und staunten über die Stabilität und die Geschwindigkeit mit der das Dinghy seine Passagiere mehr oder weniger trocken an Land bringen kann. Hoffentlich wird es noch lange seine guten Dienste für die Crew der Mauna Loa erbringen!
Nach der ersten Nacht in der Marina ankerten wir in der zweiten Nacht in einer Bucht vor Korfu. Das Dinghy brachte uns an Land und wir besichtigten die lebhafte Altstadt. Die nächsten Tage segelten wir zwischen den Inseln von Korfu und dem Festland umher, mal mit mehr aber meistens mit wenig Wind. Mit Segeln, Baden, Dinghy-Ausflügen ins Naturschutzgebiet, Vogel- und Schildkrötenbeobachtung, Schnorcheln, Kochen, Essen, Jassen, Lesen und guten Gesprächen vergingen die Ferien im Nu.
Für uns Landratten besonders beeindruckend war jeweils auch das Setzen des über 200 Quadratmeter grossen Spinnakers, genannt „Anakonda“, der uns manchmal auch bei wenig Wind ganz schön in Fahrt brachte. Seinen Spitznamen hat er übrigens seiner Form im verpackten Zustand zu verdanken: Verpackt im Bergeschlauch erinnert der gigantische Spinnaker an eine kaum zu bändigende Riesenschlange.
Natürlich kletterte Joana auch auf den Mast, genoss die Aussicht und schoss tolle Fotos. Die aus der Höhe betrachtet winzig aussehenden Wellen von vorbeifahrenden Riesenfähren erwiesen sich als ziemlich heftig mit 25 m Hebelwirkung. Gut festhalten!
Am sechsten Tag ankerten wir bereits wieder in der Bucht vor Korfu, besuchten nochmals die Stadt und genossen ein griechisches Abendessen. Am folgenden Tag brachte uns Reto mit dem Dinghy und unserem Gepäck an Land. Nach einem kleinen Imbiss mussten wir bereits wieder Abschied nehmen. Danke Reto! Das waren interessante, schöne und erholsame Ferien!